„Wir erleben die Ekstase der Kommunikation“, schreibt der postmoderne Theoretiker Jean Baudrillard in seiner Habilitation „Das Andere selbst“ von 1987. Mikrogeräte wie Handy, Tabletts und iPhone versetzten buchstäblich unsere Körper in permanente Schwingungen. Im Sog der allgegenwärtigen Vibrationen und virtuellen Verlockungen taucht unser Ich in ungeahnte Welten ein. Würden wir das Netz als eine Droge sehen, so befände sich ein Großteil der Menschheit auf einem steten High-Level. Dass der Philosoph für den virulente Über- und Endlosaustausch gerade den Begriff der Ekstase bedient, hat seinen Grund. Denn es geht um eine existenzielle Dimension unseres Daseins.
Die Technik navigiert unser Leben
Im Licht der Netze und Bildschirme vermuten manche die himmlische Erleuchtung. Doch wieviel Wahrheit ist daran, wieviel Verblendung? Von Björn Hayer