Als eine der „klassischen Meistererzählungen der Moderne“ gilt die sogenannte Säkularisierungsthese allgemein aus Sicht der Soziologiewissenschaften. Sie basiert auf der Grundannahme, dass beginnend schon im Mittelalter mit dem Investiturstreit und dem Ereignis von Canossa 1077, über die frühe Neuzeit und das Zeitalter der Reformation, über Aufklärung, Französische und Amerikanische Revolution, dann über das 19. und 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart sich ein Prozess der Modernisierung vollzog, der zum unaufhaltsamen Bedeutungsverlust von Religion in der modernen Kultur und Gesellschaft geführt hat.
Die Säkularisierungsthese auf dem Prüfstand
Unterschiedliche Formen einer Wiederkehr des Glaubens – Die Universität Münster tagte zum Verhältnis von Religion und Politik. Von Anja Kordik