Stefan Kiechle, Chefredakteur der Jesuiten-Zeitschrift „Stimmen der Zeit“, sieht die größte Herausforderung für den Journalismus darin, in Zeiten der Verwirrung und der populistischen Simplifizierung ehrlich zu informieren. Es brauche „Mut zum Unbequemen, mit Differenzierung und Tiefe, mit der Gabe der Unterscheidung der Geister“, erklärt der Jesuitenpater im Gespräch mit der „Tagespost“. Um dem Trend zur Verrohung der Sprache in den Sozialen Medien entgegenzuwirken, dürfe man sich nicht in den Schlagabtausch hineinziehen lassen. Man müsse „den Anderen mit Respekt und Wertschätzung behandeln“ und dürfe niemanden diskriminieren.
Kiechle, der seit 2017 Chefredakteur von „Stimmen der Zeit ist“, äußerte sich auch zum gespannten Verhältnis zwischen Medien und Glaube, Religion und Kirche. „Oft predigt die Kirche Wasser und trinkt Wein. Wenn sie ihren hohen moralischen Anspruch selbst nicht einlöst, stürzen sich die Medien auf sie“, so Kiechle. Er beobachte aber auch, dass in den Medien oft wenig profundes Wissen über Religion und Kirche vorhanden sei. Sein Rat: „Die Kirche sollte Gutes tun und geduldig davon immer wieder erzählen – sie ist besser als ihr Ruf.“
Das ausführliche Interview lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 22. Februar.
DT