Die Frage „Warum?“ wird in dieser Zeitung und auch jenseits von ihr oft gestellt: Sie fragt nach den Ursachen von Entwicklungen, nach kausalen Zusammenhängen, nach Gründen und Hintergründen, nach Geschichte und Weltpolitik, nach Zielen und Fehlern der Staatenlenker oder der globalen Konzerne. Ein Aschenputteldasein lebt daneben die viel kleinere, profaner wirkende, aber zugleich viel persönlichere Frage „Wozu?“: Sie fragt nicht nur nach Zielen und Absichten, sondern geht unter die eigene Haut. Sie fragt danach, ob das uns begegnende Weltgeschehen – oder das weinende Mädchen am Straßenrand – irgendetwas mit uns und unserem Leben zu tun haben könnte.
Die Frage Wozu?
Kleiner Versuch einer öffentlichen Gewissenserforschung angesichts der Krisenhaftigkeit unserer Weltzeit. Von Stephan Baier