Ein österreichischer Katholik, der ostwärts über den Grenzfluss March zieht, reibt sich zunächst einmal die Augen: In der vorösterlichen Zeit sieht er vor den Kirchen lange Schlangen alter und junger Menschen, die nicht etwa um Freibier anstehen, sondern um das Sakrament der Buße. Handkommunion und Ministrantinnen sind unbekannt, Wallfahrten wie jene auf den Leutschauer Marienberg ziehen Hunderttausende der 3,3 Millionen slowakischen Katholiken an und die größte Demonstration in der Geschichte des Landes ist der von der Bischofskonferenz mitorganisierte „Marsch für das Leben“.
Feuilleton
Die Besten der Besten
Prinzipienfestigkeit und Lust am Widerspruch: Bei den ewigen Dissidenten der slowakischen Untergrundkirche. Von Martin Leidenfrost