Die Bärte sprießen, die Haare wachsen auf stattliche Länge – untrügliches Zeichen in Oberammergau, dass die weltberühmten Passionsspiele bevorstehen. 2010 ist es wieder soweit, am 15. Mai hebt sich der Vorhang der riesigen Freilichtbühne zur Premiere des Spiels vom Leiden und Sterben Jesu Christi. Erstmals wird Christus dann zu später Nachtstunde ans Kreuz geschlagen. Spielleiter Christian Stückl verlegt den Höhepunkt seiner packenden Inszenierung in den späten Abend, um das Her-einbrechen der Nacht dramaturgisch nutzen zu können. Neu gegenüber den Millenniumsspielen 2000 wird auch das Bühnenbild sein. Bäume an den Rändern der fast 70 Meter breiten Bühne sollen beim Zuschauer mehr Intimität herstellen, wie der Regisseur hofft.