Der Zusammenbruch der Sowjetunion hatte die Bundesrepublik Deutschland außenpolitisch vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Schon zwei Jahre nach dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes forderte der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) eine vollständige Beteiligung der Bundesrepublik an sämtlichen, auch militärischen, Einsätzen der Vereinten Nationen. Boutros Boutros-Ghali bezeichnete es als irrig, anzunehmen, dass sich irgendjemand in der Welt vor deutschen Soldaten während eines Friedenseinsatzes der UN fürchten würde.
Deutschland in einer ziemlich komplizierten Welt
Frieden, Demokratie und Menschenrechte einführen – in vielen Regionen der Welt ist dies weiterhin ein utopischer Wunsch. Trotz zahlreicher Formen der Hilfe und des Engagements. Woran liegt das? Fehlt es dem Westen an einer Strategie? Setzt er zu sehr auf naive Interpretationen des Weltgeschehens und Symbolpolitik? Ein Meinungsbeitrag. Von Michael F. Feldkamp