Bekanntlich hat Kant in der „Kritik der reinen Vernunft“ die Schlüssigkeit des ontologischen Gottesbeweises vehement bestritten. Dabei hatte seine Kritik insbesondere die cartesische Variante der ursprünglich von Anselm von Canterbury inaugurierten Schlussform im Blick. In vereinfachter Form gesagt, hatte Descartes in der fünften Meditation behauptet, ein konsistenter Begriff Gottes müsse ein Wesen höchster Vollkommenheit artikulieren. Ein solches Wesen besitze ohne Ausnahme alle „großmachenden“ Vollkommenheiten und jede von diesen im höchst möglichen Grad.
Der notwendige Grund für die Allheit des Wirklichen
Zur Begründung des ontologischen Gottesbeweises durch den jungen Immanuel Kant. Von Reinhard Hiltscher