Walter Braunfels ist ein Opfer der Nazi-Kulturpolitik. Einer der Komponisten, die mundtot gemacht wurden, die Hitler „künstlerisch ermorden“ wollte. Und einer, bei dem das Verdikt bis in die jüngste Zeit gehalten hat. Zwar wurde der bekennende Katholik – Braunfels war 1918 konvertiert – von Adenauer gleich nach Kriegsende wieder mit der Leitung der Kölner Musikhochschule betraut, die er schon bis 1933 innehatte. Es gab auch vereinzelte Wiederaufführungen seiner Werke. Aber nach seinem Tod 1954 fiel sein reiches musikalisches Schaffen dem Vergessen anheim.
Der mystische Sinn des Leidens in glaubensferner Gesellschaft
Das Pfalztheater in Kaiserslautern beschließt die Intendanz von Johannes Reitmeier mit der Wiederentdeckung von Walter Braunfels‘ Oper „Verkündigung“