Auch wenn Alma Mahler-Werfel, die Gattin, in ihrer Autobiographie aus eher durchsichtigen Gründen anderes behauptet: Ein orthodox Gläubiger war Gustav Mahler allen sonstigen Zeugnissen zufolge eher nicht. Weder dem Judentum nach, in das er als Sohn eines böhmischen Schnapsbrenners morgen vor 150 Jahren hineingeboren wurde, noch dem Christentum nach, zu dem er zumindest auch übertrat, weil es für die wichtigste Dirigentenstelle des Habsburgerreiches, für die Direktion der Wiener Hofoper, des berüchtigten „Entreebillets“ bedurfte.
Der letzte Apokalyptiker
Zum einhundertfünfzigsten Geburtstag des Komponisten Gustav Mahler Von Michael Stallknecht