Die Ruine des alten Hörsaals in der Berliner Charité, in dem der berühmte Pathologe Rudolf Virchow in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine Studenten unterwies, ist bis auf den letzten Platz gefüllt, viele Zuhörer können nur noch einen Stehplatz ergattern und stehen dicht gedrängt in den historischen Mauern an diesem warmen Montagabend im April. Es ist erst 18.00 Uhr, offenbar sind die Menschen direkt von der Arbeit hierher geeilt. Ein verblüffender Tatbestand, denn der Anlass ist ein eher gruseliger: Berlins oberster Rechtsmediziner liest aus seinem Buch „Dem Tod auf der Spur“, in dem er zwölf Fälle aus seinem Arbeitsalltag beschreibt.
Der allerletzte Zeuge
Michael Tsokos beschreibt zwölf spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin