Vor einem Jahrzehnt gelang es dem bosnischen Regisseur Danis Tanovic, mit seiner Satire „No Man's Land“ (2001, DT vom 20.02.2003) die Absurdität des Krieges im ehemaligen Jugoslawien vorzuführen. Der Film erhielt bedeutende Auszeichnungen, darunter den Oscar 2002 als bester nicht-englischsprachiger Film. Die Handlung seines aktuellen, nun im regulären Kinoprogramm anlaufenden Spielfilms „Cirkus Columbia“ siedelt Tanovic zwei Jahre vor „No Man's Land“ an: Zwar ist im Jahre 1991 bereits das sogenannte zweite Jugoslawien zerfallen, aber in Bosnien hat der Krieg (1992-1995) noch nicht begonnen. In dieser Umbruchszeit voller Kriegsvorahnungen kehren Exilbosnier, die während der kommunistischen ...
Der Zeitraum zwischen Frieden und Krieg
In „Cirkus Columbia“ verknüpft Danis Tanovic die Entstehung des Bosnienkriegs mit der Geschichte eines Heimkehrers. Von José García