Es war einfach zu klar. Und damit, klar, zu einfach. Als das Video, das eine feixende Schülergruppe (weiß, Mittelstand, konservativ) und einen trommelnden Indigenen zeigt, im Netz die Runde machte, wurde nicht nach dem Kontext gefragt, galt nicht die Unschuldsvermutung, sondern das Narrativ rechtskonservativer Provokateure wurde um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben. Einfach so. Getreu dem Motto: Es muss nicht wahr sein, es muss nur stimmen. Zur Stimmung passen. Und die ist nun einmal gegenüber jungen, weißen, männlichen Lebensschützern mit dem MAGA-Slogan Donald Trumps („Make America Great Again“) auf der Basecap nicht unbedingt unvoreingenommen. Halt – einen Schritt zurück: Worum geht es? Es gibt drei Akteure ...
Der Dicke Hund: In Video veritas?
Tendenziöse Deutungen von Ereignissen, von denen man eigentlich nichts Genaues weiß, rasend schnell als „Wahrheiten“ zu verbreiten, ist ein Phänomen unserer schönen neuen Medienwelt. Von Josef Bordat