Die gute Nachricht zuerst: Giordano Bruno war kein Aufklärer. Niemand auf dem Podium und niemand im Saal widerspricht, als Yehuda Elkana, Rektor und Präsident der Central University in Budapest, diesen Satz wie ein monolithisches Ausrufezeichen in den Raum stellt. Allein Michael Schmidt-Salomon versucht eher lau als lautstark, Bruno den Lorbeerkranz eines Frühaufklärers aufs Haupt zu drücken. Doch der Vorstandssprecher jener atheistischen und aggressiv kirchen- und religionsfeindlichen Stiftung, die sich, wie man noch sehen wird, leichtfertig nach dem Häretiker aus Nola benannt hat, kommt über ein „Bruno ist ein Befreier, und das macht ihn gerade heute so spannend“ nicht recht hinaus.