Claudio Monteverdi ist eine jener seltenen und darum umso leuchtenderen Gestalten der Musikgeschichte, die an der Schwelle eines neuen Zeitalters stehend, aus dem reichen Schatz der Vergangenheit schöpfend, die Zukunft mitgestalteten. Musikgeschichtlich verzeichnet die Epoche, in der der am 15. Mai 1567 in Cremona geborene Musiker lebte, den Übergang von der vokalen Mehrstimmigkeit ins Generalbaßzeitalter. Was sich hinter diesen trockenen Begriffen verbirgt, ist die Suche nach Sinn, vor allem nach dem eigentlichen, Herz und Seele berührenden Gehalt der Worte. Er schien den Menschen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in den musikalischen Werken nicht mehr machtvoll zu ertönen, sondern vielmehr im Wirrwahr der kaskadenartigen, ...
Dem Sinn der Sprache auf der Spur
Er rührte die Herzen seiner Zuhörer – Zum 450. Geburtstag von Claudio Monteverdi. Von Barbara Stühlmeyer