Es ist eine Geschichte, die so unwahrscheinlich ist, dass jeder, der sie hört, unwillkürlich denkt: das kann doch nicht wahr sein. Da geht ein junger Komponist, gerade 24-jährig, in eine Aufführung von William Shakespeares „Hamlet“ und verliebt sich unsterblich in die Darstellerin der Ophelia. Doch sie, völlig ungerührt von dem tiefen Eindruck, den sie offenbar hinterlassen hat, beantwortet keinen der zahlreichen Liebesbriefe des Mannes. Die Folge: Der unglücklich Liebende schreit seinen Kummer nicht heraus, er verwandelt das Gefühlschaos, in dem er sich befindet, in eine Sinfonie. Die ist so fantastisch, dass genau dieser Umstand zu ihrem Namen wird. Die „Symphonie fantastique“ ist ein Ausnahmewerk.
Feuilleton
Dem Abgründigen eine Stimme geben
Die „Symphonie fantastique“, der Traum und das Leben. Von Barbara Stühlmeyer