Als der Hamburger Historiker Fritz Fischer 1961 sein Buch „Griff nach der Weltmacht“ veröffentlichte, löste er einen Streit aus, der bis heute in der Diskussion um Ursachen und Anlass des Ersten Weltkrieges präsent ist. Die „Fischer-Kontroverse“ wühlte nicht nur die Zeitgeschichtsforschung, sondern auch die Öffentlichkeit der Bundesrepublik bis in ihre Grundfesten auf.
Das falsche Postulat
Vor 50 Jahren diskutierte die Nation über die Thesen des Historikers Fritz Fischer zum Ersten Weltkrieg. Fischer vertrat nämlich die Auffassung, dass das Deutsche Reich allein schuld sei am Krieg. Zuerst stieß er damit auf Widerspruch, doch die 68er Bewegung machte Fischers Sichtweise salonfähig. Zu Unrecht. Ein Rückblick. Von Stefan Gerber