Aprils Leben ist wirklich nicht von Glück beseelt: Ihre „grausame Mutter“, eine egozentrische Tyrannin, ihr Vater ein notorischer Trinker und Lügenbaron. Auch die Zeit in unzähligen Heimen ist der Heldin von trauriger Gestalt nicht unbedingt als wohlige Kindheit in Erinnerung geblieben. Wie schon in ihren Erzählungen „Aus allen Himmeln“ (2004) und „Das Mädchen“ (2011) widmet sich Angelika Klüssendorf mit ihrem aktuellen Prosawerk erneut einer verlorenen Jugend in der DDR.
„Das Glück verdampft wie eine Pfütze“
Was es offiziell nicht gab: Das Prekariat in der DDR – Angelika Klüssendorfs Roman „April“ erzählt eine Geschichte um die Verwahrlosung im Sozialismus. Von Björn Hayer