Wieder ein dickes Buch, wieder ein ziemlich verschlungener Roman, der aus verschiedenen Erzählperspektiven das Lieben und das Leiden im Rahmen mindestens einer Familie beleuchtet – doch der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen (56), berühmt geworden durch „Die Korrekturen“ (2001) und „Freiheit“ (2010), begnügt sich in seinem neuesten 830-Seiten-Werk „Unschuld“ (Originaltitel: Purity) nicht damit, lediglich die Sorgen und Pathologien amerikanischer Zeitgenossen zu schildern: Die verrückteste Figur ist diesmal ein Deutscher namens Andreas Wolf, der in der DDR aufwuchs und als Leiter des sogenannten „Sunlight Projects“ (Sonnenlicht Projekt) zu den berühmtesten ...
Das Geheimnis des Menschseins
Jonathan Franzens Roman „Unschuld“ verknüpft die DDR-Überwachung mit dem digitalen Zeitalter. Von Stefan Meetschen