Mehr als zehn Jahre hingen sie im Büro der Bundeskanzlerin: zwei Gemälde des Malers Emil Nolde (1867–1956), den Angela Merkel, wie sie einmal in einem Interview bekannte, schon als Teenager bewundert hat – ein Paar im Garten („Verlorenes Paradies“) und eine Welle vor dunklem Hintergrund („Brecher“). Im Zuge einer aktuellen Berliner Ausstellung, die Noldes Antisemitismus und Nazi-Verbundenheit belegt und damit sein nach dem Krieg von ihm selbst kultiviertes Image als vom „Dritten Reich“ geschasster Künstler widerlegt, verzichtet die 64-Jährige zukünftig darauf, ihre Bürowände mit seiner Kunst zu schmücken.
Contra: Raus mit dem Nolde?
Das wahre Bild zeigen. Von Stefan Meetschen