Fast zwanzig Stunden benötigt man, um mit dem Zug von Warschau ins norditalienische Brescia zu reisen. Mit dem Flugzeug und dem Bus geht es etwas schneller. Doch die direkteste Verbindung liefert zurzeit die Ausstellung im Warschauer Nationalmuseum „Brescia. Die Renaissance in Norditalien“ („Brescia. Renesans na polnocy Wloch“). Kaum ist man nämlich die Treppe zum ersten Stockwerk des Museums hochgestiegen und in den ersten der insgesamt sieben, leicht abgedunkelten Ausstellungsräume eingetreten, umgeben einen bereits die sanften Klänge italienischer Renaissance-Musik, und man tritt einer Ikone der religiösen Renaissance-Malerei, dem„Segnenden Christus“ von Raffael, entgegen.
Christus realistisch betrachten
Aktuelle Ausstellung: Die Maler der norditalienischen Renaissance zeigen die geheimnisvollen Seiten des Lebens. Von Stefan Meetschen