Dass ausgerechnet der Blinde aus „Mein Kampf“ vorliest, hat schon fast metaphorische Anmutung. Mit den Fingern tastet er über die Braille-Schrift des in dieser Version riesenhafen, an Messbuch-Dimensionen erinnernden Schmökers. Einmal wird der Blinde von einem aus der Bühnen-Truppe aufgefordert, etwas mehr Härte einzubringen, auf dass es wirklich „authentisch“ klinge. So eben, wie wir Hitler aus historischen Aufnahmen im Ohr haben...
Bühnentod auf dem Friedhof der Fakten
„Adolf Hitler: Mein Kampf, Band 1&2“ – Das Unbuch der Bücher auf den Theaterbühnen in Weimar und Graz. Von Reinhard Kriechbaum