Der Fall Sarrazin: Das Stück war im medial-politischen Theater schon vergangenes Jahr gegeben worden. Mit seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ liefert Sarrazin jetzt ja nur das theoretische Fundament nach, das er in seinem Interview mit der bis dahin breiten Kreisen recht unbekannten Zeitschrift „Lettre International“ im September 2009 nicht legen konnte. Die Thesen vom Verlustgeschäft Einwanderung, von den kleinen Kopftuchmädchen, die ständig neu produziert würden und der auf den Obst- und Gemüsehandel beschränkten volkswirtschaftlichen Bedeutung von Türken und Arabern in Berlin hatte er aber bereits damals aufgestellt – und bekanntlich einen Tsunami der Entrüstung ausgelöst.