Die Debatte zwischen Deutschland und Russland um Beutekunst aus dem Zweiten Weltkrieg ist festgefahren. Doch nun machen Kunsthistoriker beider Länder Druck auf die Politik. In Moskau verabschiedeten sie erstmals gemeinsam eine Resolution, mit der sie ihre Regierungen drängen, Museen, Bibliotheken und Archive bei der Erfassung und Wiedergutmachung kultureller Kriegsschäden zu unterstützen – statt sich in Rückgabe-Forderungen zu verlieren. Die Politik müsse zum Handeln gedrängt werden, sagte der Leiter des Deutschen Historischen Instituts (DHI) in Moskau, Bernd Bonwetsch, am Samstag zum Ende der ersten Beutekunst-Tagung dieser Art mit Titel „Trophäen, Verluste, Äquivalente“.