Berlin kommt mir etwas wie eine geschwätzige Sphinx vor, die außer der Inkonsequenz ihrer Erscheinung kein Rätsel aufzugeben hat. Eine männliche, ja eine bärtige Sphinx, wie man sie im Tell Halaf Museum bewundern kann. Dem Löwen gehört Unter den Linden, dem Menschen Museum Insel, die Flügel aber bildet der Himmel, dessen Todeskämpfe, die freilich vielmehr wie Umarmungen aussehen, beinahe so schön sind, wie jene allerdings mehr schleichende, die man auch nach den finstersten Tagen von O'Connell Brigde in Dublin anschauen kann.“ Diese Zeilen stammen von Samuel Beckett, dem irischen Schriftsteller, Bühnenautor und Literaturnobelpreisträger von 1969. Wir zitieren sie aus einem Brief, den Beckett mit Schreibmaschine am 31. Dezember ...
Feuilleton
Beckett in Marbach
Ein Blick in die Gedankenwelt des irischen Schriftstellers: Das Literaturmuseum der Moderne zeigt die Ausstellung „German Fever“. Von Ingo Langner