Eine Schrifttafel erklärt zu Beginn des Spielfilms von László Nemes „Son of Saul“, was es mit den sogenannten Sonderkommandos in einem Vernichtungslager auf sich hatte: Abgesondert vom Rest des Lagers muss eine Gruppe von zumeist jüdischen Gefangenen die Aufgabe übernehmen, bei den Massenvernichtungen mitzuhelfen und die Leichenberge in den Krematorien zu verbrennen. Für diese Tätigkeit bekommen sie eine vergleichsweise gute Versorgung. Doch ihre in den menschenverachtenden, von SS-Leuten überwachten Arbeitsauflauf eingebundene Tätigkeit war von Anfang an zeitlich begrenzt.
Auf der Suche nach moralischer Erlösung
Mit außergewöhnlicher Ästhetik spricht der Spielfilm „Son of Saul“ ethische Fragen in einer Vernichtungsmaschinerie an. Von José García