Ende der 1980er Jahre sorgte der österreichische Journalist André Müller (1946– 2011) mit Interviews in der Wochenzeitung „Die Zeit“, im „Spiegel“ oder im „Playboy“ für Aufsehen: Schonungslos versuchte er darin, seine prominenten Gesprächspartner als hohl und unwissend zu entlarven. Oft mit Erfolg. Nur bei einem Interviewten, dem gegenüber Müller selbst sich von Anfang an als geistig unterlegen empfand, suchte er Rat und Orientierung – bei Ernst Jünger (1895–1998), dem in der alten Bundesrepublik von linken Intellektuellen so angefeindeten Autor von „In Stahlgewittern“, „Auf den Marmorklippen“ und „An der Zeitmauer“.
Annäherung an das Mysterium des Todes und ewigen Lebens
Es herrscht das titanische Zeitalter, das von Bürgerkriegen beherrscht wird: Wie Ernst Jünger auf die Fragen von André Müller antwortete. Von Stefan Meetschen