Wie sehr ist es Ihnen ein Anliegen, über die sakralen Werke, die Sie dirigieren, religiöse Überzeugungen zu vermitteln? Das ist mir das Wichtigste. Um das hier gleich klarzustellen: Ich selbst bin, fürchte ich, kein gläubiger Mensch mehr. Oder: Ich bin im Herzen ein Gläubiger geblieben, aber der Intellekt sagt Nein. Es wäre vermessen, wenn ich das verleugnen würde. Ich kann eigentlich nicht glauben, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, habe aber trotzdem ein unglaubliches Heimweh nach meinem Glauben. Ich gehe jeden Sonntag zur Kirche und versuche meinen Glauben – soweit ich kann – zu leben. Und mein Ansatz als Interpret ist: Jedes Werk hat eine Botschaft. Die muss bei den Menschen ankommen. Deshalb muss zuerst einmal ich ...
Absolute Wahrheit muss zutiefst berühren
Der Dirigent Enoch zu Guttenberg im Gespräch über geistliche Musik sowie das Verhältnis von Glaube und Kunst