Das am Jahresende vorgestellte neue japanische Kabinett unter Premierminister Shinzo Abe hatte einen schlechten Start – auch in Teilen der westlichen Presse. Es wird nicht selten als nationalistisch und reaktionär bezeichnet. Belegt wird dies damit, Abe und seine Mannschaft wollten Japans pazifistische Verfassung ändern, aus den Schulbüchern des Landes Erwähnungen von japanischen Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg entfernen und in einem neuen amerikanisch-japanischen Sicherheitsvertrag dem Juniorpartner in Fernost mehr Rechte einräumen lassen. Tatsache ist, dass Abes Großvater mütterlicherseits Regierungschef im Zweiten Weltkrieg und zeitweise Mitglied des Kriegskabinetts war.
Wird Japan unter Shinzo Abe „rechts“ regiert?
Die neue japanische Regierung steht vor großen Herausforderungen. Von Klaus Wilhelm Platz