Zwei lebensgroße Figuren begrüßen die Besucher des Lepramuseums in Münster. Unheimlich sehen sie schon aus in ihren weiten grauen Mänteln und den groben, entstellten Gesichtern, die ihnen die Krankheit gegeben hat. Fast echt wirken sie in der originalgetreuen Umgebung des Hauses, das erstmals im Jahr 1333 in den Urkunden der Stadt Münster als Leprosarium Erwähnung fand. Um als solche erkannt zu werden, mussten Leprakranke über ihrer Kleidung einen Siechenmantel tragen. Er trug somit zu ihrer Isolierung und Stigmatisierung erheblich bei. Nicht fehlen durfte die Siechen-klapper, durch deren scheppernden Lärm die Betroffenen gesunde Personen vor sich warnen mussten. Das Instrument bestand aus drei losen miteinander verbundenen Holzstücken ...
Von Freitagspferden und Siechenklappern
Ein Besuch in Deutschlands einzigem Lepramuseum Von Sabine Ludwig