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Spielen ohne Ziel

Ein Projekt für Flüchtlinge: Das „Malspiel“ nach Arno Stern motiviert Menschen, in eigene Welten abzutauchen. Von Anna Sophia Hofmeister
Foto: aho | im Malort von Michael Demus.

Wie einen Wegweiser hält Djadi* den Pinsel vor sich her und folgt ihm mit trippelnden Schritten. Dann taucht er ihn artig, so, dass nichts daneben tropft, in die Farbe: Rot. Saida* neben ihm rührt hingebungsvoll im Grün. Sie wechselt mit dem Jungen ein paar arabische Worte. Die Kinder tragen über ihrer Kleidung alte Männerhemden, vorne geknöpft und mit hochgekrempelten Ärmeln. Sie reichen ihnen bis zu den Fußsohlen. Vorsichtig wendet sich Djadi und steuert, wieder mit weit von sich gestrecktem Pinsel, auf ein weißes DIN A-2 Blatt zu, das auf Höhe seiner Augen mit Reißnägeln an die Wand gepinnt ist. Und dann kritzelt er voller Lust wilde, rote Striche über das Papier. Wer nun vermuten würde, dass der kleine Junge hier seine ...

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