Bis heute ist er spürbar, der graue DDR-Mief, um dem zu entfliehen Menschen bis Herbst 1989 ihren Arbeitsplatz, ihre Freiheit und manchmal auch ihr Leben riskierten. „Es war der wahr gewordene Alptraum“, erinnerte sich Ellen Thiemann noch Jahre später an ihre Zeit in der berüchtigten Frauenhaftanstalt Hoheneck am Fuße des Erzgebirges, südlich von Chemnitz. Es waren Bilder, die die gebürtige Dresdnerin nicht mehr los wurde. Ihre Festnahme im Dezember 1972, die Untersuchungshaft bei der Staatssicherheit in Hohenschönhausen und dann das Urteil: Dreieinhalb Jahre Freiheitsentzug wegen versuchter „Republikflucht“, was im selbst ernannten Arbeiter- und Bauernstaat ein Verbrechen war.
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Schokolade im Gottesdienst
Gedenkstätte an die Opfer der Diktatur: Das ehemalige DDR-Frauengefängnis Hoheneck. Von Benedikt Vallendar