Bolivien/Potosí (DT) Ein grauer Schleier hängt über der Stadt. Und grau sind auch die Berge am Stadtrand. „Adelante, adelante“, vorwärts, vorwärts, ruft der uniformierte Beamte den Autofahrern zu, die sich durch den dichten Feierabendverkehr quälen. Schwarze Rauchgase kommen aus den Auspuffen. Umweltschutz? Fehlanzeige. Umgehungsstraßen? Seit Jahren geplant, bis heute nicht gebaut. In den engen Gassen drängen sich japanische Kleinbusse hinter Eselskarren, fliegenden Händlern und jungen Leuten auf dem Weg zur Abendvorlesung in der Universität, deren Gebäude quer über das Stadtgebiet verteilt sind. Am späten Nachmittag wird es merklich kühler.
Mit Silber arm geworden
Die bolivianische Minenstadt Potosí lebt von ihrer kolonialen Vergangenheit, die Menschen kämpfen ums tägliche Überleben
