Bis zum Mauerbau im Jahre 1961 verließen jährlich weit über hunderttausend Einwohner die DDR. Dass Armin Bernhard 1958 – ganz im Gegensatz hierzu – unbedingt in die DDR „einwandern“ wollte, war außergewöhnlich. Er war damals gerade 26 Jahre alt und war kurz davor in Rom zum Priester geweiht worden. Aufgewachsen als einer von fünf Brüdern in einer katholischen Familie in Leipzig, machte er mit 16 Abitur und entschloss sich, Theologie zu studieren. Da dies 1948 in der sowjetischen Besatzungszone nicht möglich war, begann er sein Studium in Westdeutschland und setzte es ein Jahr später an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort.
Katholisch? Ohnehin auf dem Radar
Der Pfarrer Armin Bernhard erfuhr beim Lesen seiner Stasi-Akte, dass sein Bruder ihn als „IM“ observierte. Von Barbara Bönnemann