Pastorensohn Rezo kann man nicht entkommen. Der Junge mit der stahlblauen Haartolle, dessen Argumente so klar sind wie die Luft über Peking, erregt die Gemüter der verunsicherten Republik. Er spielt die Rolle des Totengräbers der CDU. Als Marketing-Django kennt Rezo sich mit Reklame-Gimmicks aus, schließlich hat er sein Informatik-Studium nicht mit eins beendet, um, wie sein Vater, von der Kanzel zu predigen. Die Kanzel von heute heißt YouTube. Da ist Rezo's moralischer Zeigefinger fester Bestandteil. Er hat viel versucht und seine Marktlücke gefunden: politischer Influencer. Es kann nicht jeder Parfüms, Make-ups oder Tütensuppen empfehlen. Was auffällt: Rezos vermeintliche Wut ist minutiös durchgestylt.