Berlin (DT) „In der Zelle wird man hellhörig. Die Ohren nehmen dort mehr wahr als die Augen. Den Turm des Ulmer Münsters konnten wir nicht sehen, aber umso eindrucksvoller seine Glocken hören. Was sie uns zutrugen, kann nur ihr Klang wiedergeben, es ist nicht in Worte zu übersetzen.“ Was Inge Scholl, die Schwester von Sophie Scholl, ihrem Vater 1943 aus dem Gefängnis schrieb, trifft auch heute noch zu. Glocken hört man für gewöhnlich, und sieht sie selten. Was man hört, ist der Schlagton.
Die Stimme der Stadt
Glocken werden begutachtet, geschweißt und erforscht – und bleiben doch geheimnisvoll