„Es ist angebracht, größte Sorgfalt walten zu lassen, alle Anstrengungen der Wachen auf ein Höchstmaß zu bringen, da Seine Heiligkeit auf die Menschen zugeht.“ Die Anweisungen lesen sich, als seien sie aktuell geschrieben worden. Doch sie stehen auf leicht vergilbten Blättern – und stammen vom Juli 1857. Es ist ein „Ordine del Giorno“, ein Tagesbefehl des Kommandanten der Päpstlichen Nobelgarde, des Herzogs von Castelvecchio, Don Carlo Barberini. In jenen Tagen begleitete die adelige Leibwache des Papstes den seligen Pius IX. (Giovanni Maria Mastai Ferretti 1846–1878) auf seiner Reise durch Umbrien, die Marken, die Emilia Romagna und die Toskana.
„ … da Seine Heiligkeit auf die Menschen zugeht“
Päpste suchten in der Geschichte oft die Nähe zu den Gläubigen. Für ihre Leibwächter ist dies ein Albtraum. Von Ulrich Nersinger