Mittwoch, kurz nach 19 Uhr: Wolfgang Weidemann rückt in seiner Wohnung Stühle an einen großen Tisch und holt Mineralwasser, Bier und Knabbereien aus der Küche. Der 58-Jährige bereitet den Hauskreis der evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Chemnitz vor. Die Mitglieder treffen sich einmal im Monat jeweils in der Wohnung eines anderen Teilnehmers. In dem karg eingerichteten Wohn-, Schlaf- und Arbeitszimmer von Wolfgang Weidemann soll ein Dutzend Menschen Platz finden. „Ich bin alleinstehend und wollte Kontakt zu Leuten in meinem Alter haben“, begründet der hagere Mann sein Engagement für den Hauskreis.
Da denkt einer so wie ich
Wie sich kritische Geister während der DDR-Zeit in einem Hauskreis zusammenfanden. Von Josefine Janert