Mit einer Startauflage von 100 000 Exemplaren ist am Montag die Autobiografie von Peter Scholl-Latour (Foto: dpa) in den Handel gekommen. Die Marke „PSL“ zieht auch mehr als ein Jahr nach dem Tod jenes Mannes, der den Deutschen bis ins hohe Alter von 90 Jahren die Krisen dieser Welt erklärte. Und der mit seinen zwischen Nuscheln und Raunen vorgetragenen Analysen den Finger in manche Wunde legte. „Assad wäre das kleinere Übel“, meinte er mit Blick auf den Syrienkrieg in einem seiner letzten Interviews Anfang 2014 mit der KNA. Scholl-Latour hätte wohl auch die jüngsten Entwicklungen mit kühlem Blick gedeutet – und sich nicht darum geschert, wenn ihm Kritiker Zynismus oder Überheblichkeit vorgeworfen hätten.