Navid Kermani (Foto: dpa) glaubt nicht daran, dass das Christentum als prägende Kultur und Religion im Irak noch eine Zukunft hat. Das Misstrauen zwischen den Konfessionen sei gewaltig, so der habilitierte Orientalist und Schriftsteller gestern im Deutschlandradio Kultur. Einen Irak mit seiner religiösen Vielfalt werde es nicht mehr geben, so Kermani, der derzeit im Irak ist. Stattdessen werde es zu einer starken Regionalisierung kommen. „Die Sunniten werden sich im Nordwesten konzentrieren, Bagdad wird immer schiitischer werden, und der Süden ist ohnehin schiitisch“, sagte er.