Phnom Penh (DT) Das internationale Völkermord-Tribunal in Kambodscha stand schon oft am Rande des Scheiterns. Diesmal aber, kurz vor Beginn des Hauptprozesses in Phnom Penh, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu. Hatte zunächst der deutsche Untersuchungsrichter Siegfried Blunk seinen Rücktritt mit Hinweis auf massiven Druck durch Regierungsmitglieder erklärt, so haben jetzt zwei Verteidiger am Tribunal den kambodschanische Ministerpräsidenten Hun Sen verklagt. Damit ist der weitere Verlauf des Prozesses zur Aufarbeitung der Verbrechen der Roten Khmer zwischen 1975 und 1979 völlig ungewiss.
Völkermord noch ungesühnt
Noch in diesem Monat beginnen weitere Verhandlungen zu Mord und Folter in Kambodscha. Von Robert Luchs