Die ersten Busse rollen durch die Einfahrt und machen vor den Toren des Gerichtsgebäudes halt. Zögernd betreten die Insassen das Gelände des internationalen Völkermord-Tribunals, etwa 15 Kilometer vom Zentrum der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh entfernt. Die Menschen, teilweise in lange Gewänder gehüllt und mit dem traditionellen Kroma-Schal als Schutz gegen die Sonne bedeckt, haben eine lange Fahrt hinter sich. Aus den entferntesten Provinzen des südostasiatischen Landes sind sie angereist, um sich persönlich vom Richterspruch gegen die letzten noch lebenden Führer der Roten Khmer zu überzeugen.
Späte und teure Gerechtigkeit
Völkermord-Tribunal in Kambodscha: Lebenslang für Rote-Khmer-Führer. Von Robert Luchs