Ein nasskalter, regnerischer Nachmittag in München lässt Hazem frösteln. „Ich kann nie genug Sonne kriegen“, sagt der Syrer mit leiser Stimme auf Englisch. Chrystelle sitzt neben ihm und lächelt. „Ich mag kühles Wetter“, sagt sie. Hazem ist 31 Jahre alt und Mediziner, Chrystelle 22 und Zahntechnikerin. Beide sind erst vor wenigen Wochen aus der heftig umkämpften Stadt Aleppo geflohen. Zwischen Bauschutt und schreienden Menschen haben sie sich dort kennengelernt. Beim Helfen. Unabhängig voneinander haben sie zu dem vom Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) gestützten Netzwerk gefunden, das in Aleppo ausgebombten Familien mit dem Nötigsten aushilft. Die Initiative gelangte zu einiger Berühmtheit, „Aleppo ...
Plötzlich Flüchtling
In Aleppo waren sie bekannt als die „Aleppo Family“ – junge Menschen, die zusammenkamen, um in Teams Opfer der Bombardierungen mit dem Nötigsten zu versorgen. Inzwischen sind viele von ihnen selbst als Flüchtlinge unterwegs. Von Anna Sophia Hofmeister