Du bist bei einer kirchlichen Organisation untergebracht. Hat der katholische Glaube eine besondere Bedeutung für dich? Natürlich. Meine Eltern ließen mich katholisch taufen und seit ich nicht mehr bei der Farc bin, besuche ich auch die Gottesdienste. Der Priester, der uns hier betreut ist ein sehr guter Mensch, ein echtes Vorbild. Du warst 15 Monate lang Farc-Kämpfer im Dschungel Kolumbiens. Wie kam es dazu? Ich meldete mich freiwillig. Meine Familie ist arm, ich habe fünf Geschwister, die alle jünger sind als ich. Mein Vater arbeitete tageweise als Knecht in der Landwirtschaft, meine Mutter kümmerte sich um unseren kleinen Garten und um uns Kinder. Seit Jahren rekrutieren Farc und Paramilitärs in unserem Dorf neue Kämpfer. Sie wissen, ...
„Mir taten die Geiseln einfach leid“
Ein ehemaliger Kindersoldat über seine Zeit als Guerilla-Kämpfer der kolumbianischen Farc