Bonn (KNA/DT) Alljährlich zu Gründonnerstag gürtet sich Papst Benedikt XVI. mit einer Schürze, benetzt und trocknet die Füße von zwölf Priestern, so wie es Jesus im Abendmahlssaal an seinen Jüngern vollzog. Auch in anderen Kirchen wird diese Demutsgeste geübt. Doch die Wurzeln des frommen Rituals reichen weit hinter das Neue Testament zurück. Die erste Fußwaschung von Weltrang überliefert Homer: Odysseus, den Staub von 20 Jahren Krieg und Irrfahrt an den Sohlen, kehrt als Bettler getarnt in sein Haus zurück, das prassende Freier belagern. Gattin Penelope trägt der alten Dienerin Eurykleia auf, dem Fremden die Füße zu waschen, und sie erkennt an einer Narbe ihren früheren Herrn. Die Rache an den Freiern nimmt ihren Gang, alles wird gut. ...
Kultur der Fußwaschung
Schon Homer berichtete davon – Streit um christliche Deutung