Ephesos, Juni/Juli 431 nach Christus: Die kleinasiatische Metropole hat ihre besten Tage hinter sich. Seit einem verheerenden Erdbeben vor 170 Jahren und einem Einfall germanischer Plünderer liegen weite Bereiche der Stadt noch immer in Trümmern; der künstliche Hafen verlandet immer mehr, in den verlassenen Villen der Oberschicht haben sich kleine Handwerksbetriebe eingerichtet und der etwas außerhalb gelegene, riesige Tempel der Artemis – einst ein Weltwunder – dient heutzutage als Steinbruch. Dem allgemeinen Niedergang trotzen die vielen Heiligtümer in der Stadt, die mit dem neuen Glauben Einzug gehalten haben.
Klärender Glanz
Beim Konzil 431 stand die zerbröckelnde Stadt Ephesus noch einmal im Blickpunkt der kirchlichen Weltöffentlichkeit - Es war geprägt vom Streit rund um die Irrlehre des Nestorios.