Seinen vollständigen Namen will Erwin nicht in der Zeitung lesen. Denn noch immer quält ihn die Angst vor früheren Aufsehern. Wie sie ihn und seine Kameraden mit Reitpeitschen, Morgenappellen und Kniebeugen schikaniert haben. Als 19-jähriger, kurz nach Beginn seines Rekrutendienstes in der Nationalen Volksarmee (NVA), war Erwin für mehrere Monate in Schwedt inhaftiert gewesen. Heute ist er Empfangschef in einem Berliner Nobelhotel. Warum Erwin in Haft kam? „Wegen Auseinandersetzungen mit Menschen, die meinten, Macht über mich zu besitzen“, so formuliert er es.
Härte statt Humanismus
In Schwedt (Brandenburg) internierte die DDR ihre renitenten Soldaten – unter unmenschlichen Bedingungen. Von Benedikt Vallendar