Fünf Menschen stehen in der Nürnberger Fußgängerzone beisammen und singen. „Großer Gott wir loben dich...“ Einer von ihnen spielt Gitarre, den Fuß hat er auf einen niedrigen Granitpfosten gestützt. Eine Frau trägt ein Teelicht, das gefährlich flackert. Regen tröpfelt. Menschen hasten vorüber, Tüten in der Hand, das Kinn vergraben im Schal. Zwei Passanten stimmen im Vorbeigehen mit ein: „...wir preisen deine Stärke“, dann bleiben sie überrascht stehen. Das Lied bricht ab, und um die beiden herum, wo eben noch reges Treiben herrschte, knien sich plötzlich rund fünfzig Menschen auf den Boden, beugen den Kopf und legen ihre Hände auf den Rücken. Stille.
Für den Frieden auf die Knie
Etwa 1 000 Menschen setzten am Wochenende in zahlreichen Städten ein Zeichen gegen Christenverfolgung. Von Anna Sophia Hofmeister