Deutschland ist glücklich. Das Land hat wieder einen Leader. So heißt das heute schön neudeutsch auf Englisch. Die Übersetzung würde aus verständlichen Gründen eher unglücklich klingen. Michael Ballack heißt der Leader. Morgen führt er als Kapitän die deutsche Fußball-Nationalmannschaft aufs Feld. Die will Europameister werden. Es geht nämlich los in Österreich und der Schweiz. Ja, ja, die Deutschen und ihre Leader. Das hat Tradition. Schließlich muss das Land seinen guten alten obrigkeitsstaatlichen Ruf international verteidigen. Das war schon 1954 beim Wunder von Bern so. Nur hieß der Leader damals in Zeiten des Wirtschaftswunders schlicht der Boss. Helmut Rahn war gemeint, nicht Fritz Walter.
