Bethlehem (DT) Kaum hat sich die Pilgergruppe um ihn geschart, legt der junge Deutsche mit seiner Erklärung los. „Geradeaus sehen Sie das Paradise Hotel und in der Verlängerung die Mauer.“ Ein Raunen geht durch die Gruppe aus Franken, hie und da hört man ein „Mm“ oder „Das darf doch nicht wahr sein!“ Damit ist der Verlauf der israelischen Mauer gemeint, die da, wo Paul Richters Zeigefinger hindeutet, wie ein Wurmfortsatz nach Bethlehem hineinragt, sich wie ein Kriechtier hineinschlängelt, um das Rahelsgrab herum. So wie heute steht Paul vier- bis fünfmal im Monat auf dem Flachdach der Universität Bethlehem, um Pilgern die Auswirkungen der israelischen Sperrmauer für die 30 000-Einwohnerstadt zu ...
Der letzte „Zivi“ von Bethlehem
Paul Richter arbeitet als Reiseleiter, als Lobbyist und für die Universität. Von Johannes Zang